13. Juli 2018
Um jederzeit die Sicherheit von Mitarbeitern, Umwelt und Anlagen am Standort zu gewährleisten, übt die Werkfeuerwehr von Dillinger regelmäßig die Abläufe, um das Zusammenspiel von intern, aber auch extern Beteiligten kontinuierlich zu optimieren.
Bei der diesjährigen Hauptübung standen keine Produktionshalle oder technische Anlagen im Zentrum des Geschehens, sondern das Verwaltungsgebäude direkt an Tor 1. Aufgrund eines Feueralarms mit Räumungssignal, so die Annahme, begeben sich die im Gebäude befindlichen Personen unter Anleitung der Räumungshelfer nach draußen zu den Sammelpunkten. Aufgrund der Rauchentwicklung klagen etliche von ihnen über Atemnot oder husten stark. Die eintreffende Werkfeuerwehr stuft den Brand auf die höchste Stufe 5 mit Zusatz „Massenanfall an Verletzten“ (MANV) hoch und alarmiert weitere Kräfte nach, darunter alle nebenberuflichen Kräfte der Werkfeuerwehr, die freiwillige Feuerwehr der Stadt Dillingen sowie die Sanitätskolonne und den Werkarzt.
Der Einsatzleiter stellt fest, dass vier Personenen vermisst werden, 2 davon machen sich an Fenstern bermerkbar. Er leitet daher die Menschenrettung sowohl von Außen über eine Drehleiter als auch von Innen unter Atemschutz und einen Drucklüfter zur Entrauchung des Gebäudes vor. Gleichzeitig wird eine Wasserversorgung aufgebaut. Rettungsdienst und Sanitätskolonne gewährleisten die Erstversorgung von leicht Verletzten vor Ort und den zügigen Transport etwaig schwer verletzter Personen in Kliniken.
Die Manöverkritik fand anschließend im neu gebauten „Zentrum für Gefahrenabwehr“ statt, das im März 2018 der Werkfeuerwehr zur Nutzung übergeben wurde. Auf rund 1.050 Quadratmeter befinden sich hier die Fahrzeughalle für aktuell 12 Einsatzfahrzeuge, das Logistiklager, die Werkstatt für die Gerätewartung sowie Büro- und Aufenthaltsräume für die Werkfeuerwehr. In einem nächsten Bauabschnitt sollen u.a. Sicherheitsleitstelle, Sozialräume, der Krisenstabsraum für den Bereich Werksicherheit sowie der Gesundheitsdienst hier ihren Platz finden, so dass alle relevanten Kräfte des hüttenweiten Sicherheitsmanagements zentral an einer Stelle gebündelt sind.
Arbeitsdirektor und Personalvorstand von Dillinger, Peter Schweda lobte die gezeigten Leistungen: „Diese Übung hat ein weiteres Mal gezeigt, dass wir sowohl mit unserer Mannschaft als auch der technischen Ausstattung für den Ernstfall gut gerüstet sind.“ Den Abschluss der diesjährigen Jahreshauptübung bildeten die Beförderungen und Ernennungen im Zuge der neuen Werkfeuerwehrverordnung.
Die Werkfeuerwehr der AG der Dillinger Hüttenwerke (Dillinger) besteht aus 72 hauptberuflichen Kräften, darunter 3 Feuerwehrfrauen, sowie 30 nebenberuflichen Feuerwehrleuten aus verschiedenen Betrieben von Dillinger, so dass rund um die Uhr eine Staffel à 6 „Mann“ einsatzbereit ist. Neben der Jahreshauptübung leisten die Kräfte regelmäßige Schicht- sowie Wochenübungen. Seit 2016 verfügt die Werkfeuerwehr von Dillinger über eine eigene Höhenrettungsmannschaft. Die aktuell 11 Höhenretter müssen jährlich 72 Übungsstunden nachweisen. Zu den Einsatzgebieten gehören am Standort die Unternehmen Dillinger, die ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH, die Zentralkokerei Saar GmbH, die Gichtgaskraftwerk Dillingen GmbH & Co. KG sowie der Saarhafen Saarlouis/Dillingen.
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