17. September 2009
ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH (ROGESA) leidet wie alle Stahlunternehmen unter den äußerst schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – hervorgerufen durch die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise.
Durch den deutlichen Nachfrageeinbruch sind weltweit Überkapazitäten auf dem Koksmarkt entstanden. Da eine Kokerei nicht wie andere Anlagen je nach Nachfrage hoch- oder heruntergefahren und die Produktion bestenfalls nur um 30 % gedrosselt werden kann, sind in den letzten Monaten sehr große Mengen Koks von Cokes de Carling (bis heute ca. 500.000 Tonnen) zu extrem hohen Kosten (0,5 Millionen € Kapitalbedarf pro Tag) ausschließlich auf Halde produziert worden. Vor diesem Hintergrund hatte die ROGESA Roheisengesellschaft Saar über mehrere Monate bis zum 31.8.2009 einen Übernehmer für Cokes de Carling SAS (CdC) zum symbolischen Preis von 1 € gesucht. Vornehmliches Ziel dabei war, auf der Basis eines soliden Konzeptes langfristig die Arbeitsplätze für die Mitarbeiter zu sichern. Sowohl ROGESA als auch die Direktion von Cokes de Carling haben alles daran gesetzt und intensiv nach potentiellen Übernehmern gesucht. Sie haben entsprechende Verhandlungen geführt und dabei über den technischen Zustand der Kokerei sowie über die Situation der Produktionskosten im Detail informiert. Die gesetzte Frist wurde bis zum 15.9. verlängert, um eine Lösung zu finden. Es gab mehrere zum Teil Erfolg versprechende Szenarien, die sich leider nicht konkretisiert haben. Keiner der Interessenten war bereit und in der Lage, die Fortführung der Aktivität der Kokerei und der Beschäftigung sicherzustellen. Da nach Ablauf der neuen Frist kein akzeptables und erfolgversprechendes Übernahmeangebot vorliegt, führt entsprechend der Ankündigungen kein Weg an einer Stilllegung von Cokes de Carling vorbei. Die Kokerei in Carlingen sollte vor 5 Jahren stillgelegt werden. ROGESA hatte bei der Übernahme in 2004 in Aussicht gestellt, die Kokerei mindestens 5 Jahre zu betreiben. Während dieser 5 Jahre wurden hohe Investitionen in die Anlagen und deren Instandhaltung getätigt. Dank des Engagements der Gesellschafter und der vorbildlichen Einstellung und Leistung der Belegschaft bestand berechtigte Hoffnung, Cokes de Carling könnte langfristig betrieben werden, was aus technischer Sicht möglich wäre. Allerdings hat die eingetretene weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise Auswirkungen in einem nie gekannten Ausmaß für die Stahlindustrie in Europa und auch im Saarland mit entsprechend schwacher Nachfrage. Cokes de Carling hat insgesamt rund 400 Beschäftigte; rund 240 davon sind ehemalige Mitarbeiter der Charbonnages de France, die jederzeit auf den bestehenden Sozialplan des französischen Bergbaus zurückgreifen können. Die übrigen rund 160 Mitarbeiter sind von CdC in den letzten 5 Jahren eingestellt worden. ROGESA strebt eine Stilllegung innerhalb der nächsten vier Wochen an und ist bereit, die Stillegung mit fairen Sozialplanmaßnahmen zu begleiten und die Finanzierung dafür sicherzustellen. Der Sozialplan soll mit den Tarifpartnern in der Sitzung des Betriebsrates am 21.9. verabschiedet werden. Die ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbh, Dillingen, ist eine gemeinsame Tochtergesellschaft der Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke (Dillinger Hütte), Dillingen, und der Saarstahl AG, Völklingen, (je 50 % direkter und indirekter Anteil). ROGESA wurde 1981 gegründet und produzierte in 2008 eine Jahresmenge in Höhe von 4,357 Millionen Tonnen Roheisen für das Stahlwerk der Dillinger Hütte und das Stahlwerk von Saarstahl.
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