17. März 2021
Die neue Entstaubungsanlage des Rundkühlers mit eingebautem Wärmerückgewinnungssystem an der Sinteranlage 3 der ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH, einer gemeinsamen Tochter von Dillinger und Saarstahl, leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Umweltschutzes am Standort Dillingen. Das Umweltprojekt entspricht einer Investitionssumme von 28 Millionen Euro.
Die Wärmerückgewinnung erzeugt einen zusätzlichen energetischen Nutzen von 82.000 MWh, was einer CO2-Einsparung von ca. 25.000 Tonnen pro Jahr entspricht. Die Rundkühlerentstaubung selbst reduziert die Staubemissionen am Rundkühler deutlich. Auch wenn aktuell das große Thema der „grünen“ Stahlproduktion der Einsatz von Wasserstoff ist, wird es noch lange Zeit dauern, bis genügend Wasserstoff in industriell nutzbaren Mengen zur Verfügung stehen wird. Bis es soweit ist, optimieren Dillinger und Saarstahl die bestehenden Anlagen im Sinne von Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf dem Weg zur Herstellung von CO2-neutralem Stahl. Die beiden Unternehmen haben alleine in den letzten beiden Jahren Umweltinvestitionen in Höhe von 70 Millionen Euro auf den Weg gebracht.
„Durch die neue Rundkühlerentstaubung ist es uns gelungen, eine Win-Win-Situation für Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu schaffen. Die gewonnene Energie der Wärmeauskopplung reduziert CO2 und erzeugt mehr Strom, der nicht zugekauft werden muss. Gleichzeitig werden die Staubemissionen noch weiter reduziert und wiederverwertet: So arbeiten wir weiter daran, dass die nachhaltigsten Stahlunternehmen an der Saar stehen.“ freut sich Martin Baues, Technischer Vorstand von Dillinger und Saarstahl, über die neue Rundkühlerentstaubung.
Eine großflächige Abdeckung des Rundkühlers gewährleistet, dass die beim Abkühlen des Sinters entstehende Abluft von 350 und 400 Grad Celsius inkl. der entstehenden Staubemissionen kontrolliert abgesaugt werden um sie in einem ersten Schritt einer Wärmeauskopplung und daran anschließend einer Filteranlage zuzuführen.
Im Rahmen der Wärmeauskopplung wird die Wärme aus der Luft an einen Heißwasserkreislauf übertragen. Dabei entsteht ca. 190 Grad Celsius heißes Wasser, das unter hohem Druck zur Vorwärmung des Kondensatkreislaufs im Gichtgaskraftwerk sowie zur Speisewasservorwärmung in den Unternehmen am Standort genutzt wird. Die abgeschiedenen Staubpartikel aus der Filteranlage werden in den Produktionskreislauf zurückgeführt und in der Sinteranlage wiederverwertet. Im Sinne der nachhaltigen Ressourcenschonung wird darauf geachtet, dass möglichst viele Rohstoffe und Energie in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden.
Sehr feinkörnige Eisenerze können einen Hochofen verstopfen. Daher wird beim Sintern ein Mischgut aus feinkörnigen Eisenerzen, Koks und anderen Kreislaufstoffen erhitzt und durchgebrannt. Dabei gehen die Eisenerze eine feste grobkörnigere Verbindung ein, den Sinterkuchen. Dieser wird am Ende des Prozesses wieder zu einer definierten Größe zerkleinert. Dieser fertige Sinter wird im Hochofen verhüttet. Kleinere Partikel unterhalb der geforderten Größe werden wiederverwendet und erneut gesintert.
Der Rundkühler ist ein rotierendes Band, auf dem der Sinter vor der Weiterverarbeitung abkühlt. Bei Beginn der Kühlung hat der Sinter eine Temperatur von ca. 1000 Grad Celsius.
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