16. April 2019
Jahrespressekonferenz 2019
• Dillinger Gruppe bewegt sich weiterhin in schwierigem Marktumfeld
• Insgesamt gute Auslastung der Anlagen trotz Schwankungen
• Konsolidierter Umsatz von 2,122 Mrd. € auf 2,202 Mrd. € gestiegen
• Positive Ergebniszahlen in 2018 liegen unter den Erwartungen
Für die Dillinger Gruppe – Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke (Dillinger) mit ihren Tochtergesellschaften – haben sich die verhaltenen Aussichten für 2018 bestätigt: Die Nachfrage in einigen wichtigen Abnehmersegmenten – wie dem Großrohrmarkt oder die Offshore-Windkraft - war in 2018 rückläufig, konnte aber teilweise durch einen höheren Absatz an Normalblechen in den unterschiedlichsten Segmenten kompensiert werden. Insgesamt war die Auslastung der Anlagen gut, allerdings konnte bei den Produktions- und Versandmengen das hohe Vorjahresniveau nicht erreicht werden.
Der Vorsitzende des Vorstands und Finanzvorstand von Dillinger, Tim Hartmann, kommentierte das Geschäftsjahr 2018 bei der Jahrespressekonferenz: „Die Dillinger Gruppe hat hart mit den strukturellen Problemen auf dem Grobblechmarkt gepaart mit großem Mengen- und Preisdruck zu kämpfen. Das Geschäftsjahr war demzufolge von einem Rückgang der Versandmengen geprägt. Dennoch ist es dank der erfolgten Erlössteigerungen gelungen, den Margendruck zu kompensieren und den konsolidierten Umsatz um 3,7 % zu steigern. Die Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2018 positive Ergebniszahlen erzielen, die allerdings hinter unseren Erwartungen zurückblieben“.
2018 war das Grobblechgeschäft für die europäischen Hersteller weiterhin hart umkämpft und die Kapazitätauslastung der Eurofer-Werke ging abermals zurück (63 %), ebenso wie die Grobblechproduktion insgesamt. Eine deutliche Abschwächung der Beschäftigung mussten der EU-Stahlrohrsektor – hier insbesondere die Großrohrindustrie wegen mangelnder Pipelineprojekte – und die Offshore-Windbranche aufgrund von Projektverschiebungen verzeichnen. Sehr gut stellte sich hingegen die Geschäftslage im Maschinenbau und in der Bauindustrie dar. Während sich der Export in Drittländer verringerte, verharrten die Importe in die EU auf hohem Niveau. Die eingeführten EU-Safeguard-Maßnahmen blieben für den Grobblechmarkt in Anbetracht der Höhe der Bezugsgröße (Durchschnitt der Importe 2015 bis 2017) in der aktuellen Marktlage eher wirkungslos.
Die Prognosen für das begonnene Geschäftsjahr 2019 sind mit zahlreichen Unwägbarkeiten behaftet. Auf Basis einer geringeren weltweiten Steigerung der Wirtschaftsleistung wird sich auch die globale Stahlnachfrage in 2019 nur geringfügig positiv entwickeln und auch in der EU wird mit einer deutlichen Abschwächung der Stahlnachfrage gerechnet. Die Auswirkungen der globalen Konjunkturabkühlung und einer spürbar schwächeren Wirtschaftsaktivität in China haben sich bereits in den letzten Monaten 2018 bemerkbar gemacht und zu einem Rückgang in einigen wichtigen Abnehmersegmenten geführt.
Die schwierigen Rahmenbedingungen für den Grobblechmarkt setzen sich 2019 fort: In naher Zukunft zeichnen sich keine wesentlichen Verbesserungen hinsichtlich der weltweiten Überkapazitäten ab. Darüber hinaus werden sich auch die vielen handelspolitischen Maßnahmen bis hin zum Protektionismus weiterhin auf das internationale Grobblechgeschäft auswirken.
Dillinger sieht sich durch die unverändert bestehenden Überkapazitäten und der weiterhin hohen Importe in die EU sowohl mengenseitig als auch bezüglich der Verkaufserlöse einem massiven Druck ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund ist das Unternehmen mit einer etwas schwächeren Auslastung in das Jahr 2019 gestartet. Die Rohstoffpreise zeigen weiterhin steigende Tendenz. Offen ist, ob Preisanpassungen adäquat durchsetzbar sein werden. Dillinger rechnet für 2019 mit einer durchweg guten Nachfrage aus verschiedenen Endverbraucher-Segmenten, wie z.B aus dem Bereich Offshore-Wind bei anhaltend schwacher Nachfrage nach Rohrblechen.
„Die Herausforderungen auf dem Grobblechmarkt bleiben gewichtig und unsere Prognosen für 2019 bei Dillinger sind verhalten“ so Tim Hartmann zum Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. „Wir gehen daher von einem leicht rückläufigen Absatz und Konzernumsatz aus. Konsequentes Vorantreiben und Verstärken der Kostensenkungsmaßnahmen und Anstrengungen zur Effizienssteigerung sind zwingend notwendig, um spürbare Effekte bereits in 2019 zu generieren. Unsere Kunden schätzen unser Know-how sowie unsere Qualität und unseren Service. Der begonnene gemeinsame Strategieprozess für Dillinger und Saarstahl soll dazu genutzt werden, dass wir uns nach den Bedürfnissen unserer Kunden weltweit weiterentwickeln und konsequent neue Wachstumspotentiale erschließen. Stahl von Dillinger leistet einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung der Energiewende.“
Innovative und hochqualitative Stahlprodukte, absolute Ausrichtung auf die Bedürfnisse unserer Kunden sowie eine ständige Weiterentwicklung gemeinsam mit unseren Partnern bilden die Säulen für unseren Erfolg - und das seit mehr als 333 Jahren.
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