10. April 2018
Jahrespressekonferenz 2018
• Dillinger Gruppe hat sich angesichts schwierigem Marktumfeld gut geschlagen
• Sehr gute Auslastung der Anlagen: Produktion auf Fünfjahreshoch
• Konsolidierter Umsatz von 1,762 Mrd. € auf 2,122 Mrd. € gestiegen
• Dillinger 2020 zeigt Wirkung und wird konsequent fortgesetzt
Die Dillinger Gruppe – Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke (Dillinger) mit ihren Tochtergesellschaften – hat sich 2017 angesichts weiterhin schwieriger Bedingungen auf dem Grobblechmarkt gut geschlagen. Die Anlagen waren über alle Produktionsstufen hinweg sehr gut ausgelastet. Die Vorjahresproduktion konnte deutlich übertroffen und somit das höchste Niveau der letzten fünf Jahre erreicht werden. Auch der Versand konnte deutlich gesteigert werden.
Sprecher des Vorstands und Finanzvorstand von Dillinger, Fred Metzken bei der Jahrespressekonferenz: „Trotz der weiterhin massiven Überkapazitäten und hohen Importmengen im Grobblechmarkt ist es uns gelungen, Mengen und Erlöse zu steigern und die Umsatz- und Ergebniszahlen in der Gruppe deutlich zu verbessern.“ Einen wichtigen Beitrag leisteten dabei die Projekte zur Kostensenkung und Steigerung von Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit im Rahmen von Dillinger 2020, so Metzken. „Hier ziehen alle an einem Strang.“
Der Grobblechmarkt in Europa blieb auch 2017 ein hart umkämpfter Markt. Zwar konnten auf Basis der 2016 eingeleiteten europäischen Anti-Dumpingmaßnahmen die Importe insbesondere aus China erheblich reduziert werden. Jedoch steigerten andere Länder ihre Mengen, so dass das Niveau der Importe dennoch hoch bleibt. Insgesamt blieb die Kapazitätsauslastung der europäischen Grobblechhersteller unbefriedigend.
Während der Grobblechmarkt im Bereich Offshore-Öl und -Gas durch die eingebremsten Investitionen wegen der niedrigen Öl- und Gaspreise weiterhin schwächelte, verzeichneten die Bereiche Offshore-Wind sowie der europäische Großrohrmarkt mit seinen Projekten Nordstream 2 und EUGAL in 2017 eine Sonderkonjunktur. Der Preisanstieg für Grobbleche, der bereits Ende 2016 – ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau – eingesetzt hatte, setzte sich auch 2017 weiter fort. Grund dafür waren vor allem die gestiegenen Rohstoffpreise.
Die Produktion der Walzwerke in Dillingen und in Dunkerque, bei der 100%igen Tochtergesellschaft Dillinger France, stieg um 8,6 % auf 2,042 Millionen Tonnen gegenüber 1,882 Millionen Tonnen in 2016.
Die konsolidierten Umsatzerlöse konnten dank einer Steigerung der Mengen- und Erlöse deutlich um 20,4 % verbessert werden und beliefen sich auf 2,122 Milliarden € (Vorjahr: 1,762 Milliarden €).
Das konsolidierte EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) belief sich auf 210 Millionen € (2016: 31 Millionen €) und das konsolidierte EBIT, also das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, auf 87 Millionen € (2016: - 80 Millionen €).
Die Investitionen in der Dillinger Gruppe beliefen sich auf 58 Millionen € (2016: 120 Millionen €).
Der ROCE (Return on Capital Employed) ist auf 2,8 % gestiegen (2016: - 2,6 %).
Die Dillinger Gruppe verfügt mit 66,1 % über eine im Branchenvergleich weiterhin gute Eigenkapital- und Finanzstruktur.
Am Standort Dillingen waren zum Ende des Geschäftsjahres 4 932 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt (31.12.2016: 5 109). Diese arbeiteten bei Dillinger selbst, bei der Zentralkokerei Saar GmbH und bei der ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH. In der Dillinger Gruppe sind insgesamt 7 341 Mitarbeiter beschäftigt (2016: 7 518).
2017 starteten 66 junge Menschen ihre Ausbildung bei Dillinger (2016: 80). Damit beschäftigt das Unternehmen über alle Ausbildungsjahrgänge hinweg 241 Auszubildende (2016: 236).
Dank einer guten Nachfrage ist die Dillinger Gruppe mit einer hohen Auslastung der Anlagen in das Jahr 2018 gestartet. Für das Geschäftsjahr 2018 insgesamt sind die Erwartungen allerdings von dem anhaltend schwierigen Marktumfeld und den zahlreichen geopolitischen Unsicherheiten geprägt und daher eher verhalten. Dennoch geht die Dillinger Gruppe von einer Kapazitätsauslastung aus, die deutlich über dem Marktdurchschnitt liegt. Die weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen wie Überkapazitäten und billige Importe erschweren eine deutliche Anhebung des Preisniveaus.
Die Dillinger Gruppe setzt konsequent die Strategie einer weiteren Produktmix-Optimierung fort. Mit dem übergeordneten internen Projekt zur langfristigen Standortsicherung Dillinger 2020 und den darin eingeleiteten Maßnahmen und definierten Handlungsfeldern, sieht sich Dillinger gut für die Zukunft aufgestellt. Ziel ist die Technologieführerschaft auf solider und nachhaltiger Innovationsbasis zu sichern und somit die Wettbewerbsfähigkeit der Dillinger Gruppe nachhaltig zu gewährleisten. Dillinger 2020 leistet einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Kostenreduktion und damit zur Erhöhung der Erträge.
Vorbehaltlich möglicher Umleitungseffekte auf den Europäischen Markt durch die Einfuhrbeschränkungen der USA, rechnet die Dillinger Gruppe für 2018 bei etwas geringeren Produktions- und Absatzmengen mit Umsatz- und Ergebniszahlen auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr.
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