05. April 2016
Jahrespressekonferenz 2016
Die Dillinger Gruppe (Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke mit ihren Tochtergesellschaften) konnte 2015 in einem konjunkturell schwierigen Umfeld und einem sehr stark umkämpften Grobblechmarkt die Produktions- und Absatzmengen gegenüber dem Vorjahr steigern. „Dank günstiger Einsatzrohstoffe und der konsequenten Sparpolitik ist es der Dillinger Gruppe trotz Umsatzrückgang gelungen, operative Gewinne zu erzielen. Dies ist das Ergebnis großer interner Anstrengungen und zahlreicher Optimierungsmaßnahmen, bei denen wir auch weiterhin nicht nachlassen dürfen“, so der Sprecher des Vorstandes der Dillinger Hütte Fred Metzken bei der Jahrespressekonferenz.
Der Grobblechmarkt blieb 2015 stark umkämpft und war wie bereits im Vojahr von großen strukturellen Problemen gekennzeichnet. Die unzureichende und weiter gesunkene Kapazitätsauslastung der Eurofer-Werke von unter 60 %, massive Überkapazitäten und extrem gestiegene Importe in den EU-Markt waren die bestimmenden Faktoren im abgelaufenen Geschäftsjahr. Sie führten zu einem anhaltend aggressiven Verdrängungswettbewerb und einem enormen Erlös- und Margendruck, der sich im Jahresverlauf noch verschärfte und zu einem Umsatzrückgang bei der Dillinger Gruppe führte. Die rückläufigen Öl- und Gaspreise hatten zudem eine schwache Nachfrage auf dem Energiemarkt – Hauptabnehmermarkt für Produkte der Unternehmensgruppe – zur Folge. Der Bereich der Rohrbleche litt besonders unter dem schwachen Projektgeschäft auf dem Großrohrmarkt.
Auf dem Grobblechmarkt ist weiterhin mit einer äußerst angespannten Lage zu rechnen. Es herrscht auch zu Beginn des Jahres 2016 ein aggressiver Verdrängungswettbewerb, niedrige Gas- und Ölpreise lähmen maßgeblich die Investitionen auf dem Energiemarkt, und die anhaltenden Überkapazitäten und hohen Importe drücken stark auf die Preise, die ein extrem niedriges Niveau erreicht haben. Die europäischen Grobblechhersteller erwarten vor dem Hintergrund der Umsetzung von Anti-Dumping-Maßnahmen seitens der EU-Kommission in der zweiten Jahreshälfte 2016 eine gewisse Erholung auf dem aus den Fugen geratenen Grobblechmarkt.
Eine vernünftige Weichenstellung der Politik in der Handels- und Klimapolitik ist daher für die Zukunft unerlässlich. Schnelle Entscheidungswege zur Herbeiführung von Antidumping-Maßnahmen, faire Marktpraktiken und vergleichbare gesetzliche Anforderungen zur CO2-Minderung sind notwendig, um die Gefahr einer De-Industrialisierung in West-Europa zu verhindern.
Die Dillinger Gruppe ist mit einer guten Auslastung in das Jahr gestartet und erwartet insgesamt Absatzmengen auf Vorjahresniveau. Im Bereich der Produktion wird das Jahr 2016 von der Neuzustellung des Hochofen 4 und dem entsprechenden Stillstand von Juli bis September geprägt. Es besteht die Hoffnung, dass sich das nicht auskömmliche Preisniveau in den kommenden Monaten etwas erholen wird, allerdings rechnet die Dillinger Gruppe mit insgesamt deutlich rückläufigen Umsatzerlösen und entsprechenden Auswirkungen auf die Ergebnisse.
Der neue Markenauftritt „Dillinger“, der erstmals bei der Jahrespressekonferenz der Öffentlichkeit präsentiert wurde, soll das Markenbild schärfen und die Kern-Markenwerte – Qualität, Zuverlässigkeit und Partnerschaftlichkeit – stärken. Die Dachmarke „Dillinger“ wird somit als Einheit in der Unternehmensgruppe und als Differenzierungsmerkmal gegenüber dem Wettbewerb gestärkt.
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