15. April 2015
• Dillinger Hütte Gruppe erzielt wieder deutliche Gewinne • EBIT von minus 167 Millionen auf plus 88 Millionen € und EBITDA von minus 66 Millionen € auf plus 193 Millionen verbessert • Erhebliche Einsparungen durch Kostensenkungs- und Strukturprogramm DH 2014 plus • Konsolidierter Umsatz leicht gesteigert (+ 1 %) bei weiter gesunkenem Erlösniveau
Die Dillinger Hütte Gruppe (Dillinger Hütte mit ihren Tochtergesellschaften) konnte 2014 trotz einer sehr schwierigen Marktsituation die Produktions- und Absatzmengen gegenüber dem Vorjahr steigern und das Geschäftsjahr mit einem Gewinn abschließen. „Die Dillinger Hütte Gruppe hat die Verlustzone verlassen und ihr konsolidiertes EBIT und EBITDA um mehr als 250 Millionen € gegenüber dem Vorjahr verbessert. Dies ist das Ergebnis von erheblichen Kosteneinsparungen und einer deutlichen Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit“, so der Vorstandsvorsitzende der Dillinger Hütte Dr. Karlheinz Blessing bei der diesjährigen Jahrespressekonferenz. So lagen die Einsparungen des konzernweiten Programms DH 2014 plus mit 145 Millionen € deutlich über dem geplanten Ziel von 130 Millionen €; „dabei ist es gelungen, alle Personalmaßnahmen sozialverträglich umzusetzen“, erklärt Blessing. Die Entwicklung des Grobblechmarkts zeigte sich 2014 hingegen enttäuschend. Insbesondere der asiatische Markt war von erheblichen Überkapazitäten geprägt. Auch wenn die Kapazitätsauslastung der europäischen Grobblechwerke mit im Schnitt knapp 70 % etwas höher als im Vorjahr lag, war sie nicht ausreichend, um die Grobblechpreise nachhaltig positiv zu beeinflussen. Sinkende Rohstoffkosten sowie stark ansteigende Drittlandimporte brachten im Gegenteil einen verstärkten preislichen Druck mit sich, wodurch die Erlöse im Durchschnitt im Vergleich zum Vorjahresniveau noch einmal sanken.
Die Dillinger Hütte sieht die hiesige Stahlindustrie durch die deutsche und europäische Klima- und Energiepolitik stark belastet. Dr. Karlheinz Blessing: „Es sind nicht die einzelnen Komponenten wie die EEG-Umlage oder der CO2-Emissionshandel, sondern die massive Kumulation diverser Auflagen und Kosten, die uns zunehmend die Luft zum Atmen nehmen und uns gegenüber dem Wettbewerb benachteiligen. Dazu kommt, dass eine dadurch in Kauf genommene Produktionsverlagerung in andere Stahlerzeugerländer außerhalb der EU dem Weltklima nicht nützt, im Gegenteil“.
Die Aussichten für den Grobblechmarkt bleiben weiterhin verhalten: Es herrscht ein aggressiver Verdrängungswettbewerb, niedrige Gas- und Ölpreise erschweren die Investitionen auf dem Energiemarkt, und die anhaltenden Überkapazitäten und hohen Importe drücken stark auf die Preise. Eine signifikante Erhöhung des Preisniveaus für Grobblech wird unter diesen Marktbedingungen nur partiell umsetzbar sein.
Die Dillinger Hütte Gruppe wird nicht nachlassen, ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter zu erhöhen. Dabei werden weiterhin alle Anstrengungen darauf konzentriert, im Kampf um Marktanteile die Position als Technologieführer in Europa zu verteidigen bzw. auszubauen, ohne dabei die interessanten außereuropäischen Nischenmärkte zu vernachlässigen. Dazu wurde bereits Ende 2014 das Strategieprogramm PRIMUS 16 ins Leben gerufen, ein Maßnahmen-Paket mit dem Ziel, die Produktionsanlagen noch besser auszulasten, die Lieferzeiten zu verkürzen, die Produktivität weiter zu erhöhen und die Flexibilität im Unternehmen zu steigern.
Für 2015 erwartet die Dillinger Hütte bei durchaus schwankenden Quartalswerten insgesamt eine mengenmäßig ähnliche Auslastung der Produktionsanlagen wie 2014. Unter der Voraussetzung, dass die erreichten Kosteneinsparungen weiter nachhaltig bleiben sowie durch die zusätzlichen Maßnahmen zur Steigerung der Ertragskraft im Rahmen des Struktur- und Strategieprogramms PRIMUS 16, rechnet die Dillinger Hütte Gruppe auch für 2015 mit einem stabilem Umsatz und positiven Ergebniszahlen, die deutlich unter denen des Vorjahres liegen werden.
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