Dillinger Hütte: 2008 beste Umsatz- und Finanzzahlen der Unternehmensgeschichte

Das Geschäftsjahr 2008 war für die Dillinger Hütte Gruppe (Dillinger Hütte mit ihren Tochtergesellschaften) erneut ein sehr erfolgreiches Jahr mit den besten bisher erzielten Umsatz- und Finanzergebnissen. Der konsolidierte Umsatz der Dillinger Hütte Gruppe ist kräftig um 14 % auf 3,3 Milliarden € gestiegen. Das EBITDA hat sich auf 960 Millionen (2007: 811 Millionen €) und das EBIT auf 890 Millionen € (2007: 731 Millionen) erhöht. Die Dillinger Hütte Gruppe profitierte von einer durchweg sehr hohen Nachfrage aus allen Kundensegmenten nach ihren beiden Produktgruppen, Rohr- und Normalbleche, die die Produktionsanlagen durchweg sehr gut auslastete. „Auch in 2008 erwies sich die Fokussierung auf hochwertige Grobbleche als erfolgreich mit den besten Umsatz- und Ergebniszahlen der Unternehmensgeschichte“, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Paul Belche anlässlich der Jahrespressekonferenz. „Wir haben eine sehr kompetente und engagierte Belegschaft, moderne Anlagen und eine erfolgreiche Strategie, die auch auf Krisenzeiten ausgelegt ist“.

Gute Lage auf dem Grobblechmarkt in 2008

Die weltweite Nachfrage nach Grobblechen blieb bis zum Herbst 2008 sehr gut. Zum Jahresende verringerte sich in vielen Grobblechverbrauchersegmenten die Aktivität merklich, vor allem in der Baumaschinenbranche und im Schiffbau. Dagegen verzeichneten die Stahlverarbeiter, die in die Energiebranche liefern, bis zuletzt eine gute Auslastung. Dies gilt besonders für den Kessel- und den Druckbehälterbau, die Offshore-Industrie, die Großrohrhersteller sowie den schweren Maschinenbau. In den letzten Monaten des Jahres spaltete sich der Grobblechmarkt zusehends: die Nachfrage nach einfachen Grobblechgüten schwächte sich deutlich ab und die Preise gaben - nach stetigem Anstieg bis Mitte des Jahres - spürbar nach. Im Marktsegment der Spezialitäten hingegen, d. h. Bleche mit höherwertigen Güten und außergewöhnlichen Abmessungen, blieben Nachfrage und Preise auf hohem Niveau stabil.

Zweistelliger Umsatzzuwachs

Die Produktionsleistung der Walzwerke in Dillingen und in Dunkerque, bei der 100%igen Tochtergesellschaft GTS Industries S. A., erreichte 2,227 Millionen Tonnen gegenüber dem Rekordniveau von 2,388 Millionen Tonnen im Vorjahr. Insgesamt hat die Dillinger Hütte (DH)2,254 Millionen Tonnen Grobbleche versandt (2007: 2,307 Millionen). Aufgrund der erzielten besseren Erlöse verzeichnete die Dillinger Hütte Gruppe einen zweistelligen Zuwachs ihrer konsolidierten Umsatzerlöse auf rund 3,3 Milliarden € (2007: 2,9 Milliarden €). Der Umsatz der Dillinger Hütte alleine erreichte 3,032 Milliarden €.

Ergebnisse erneut auf Rekordniveau

Wie bereits im Vorjahr haben die Dillinger Hütte und ihre Tochtergesellschaften Bestmarken bei den Ergebnissen trotz weiterhin hohen Aufwendungen für Rohstoffe erzielt. Das konsolidierte EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) hat sich auf rund 890 Millionen € (2007: 731 Millionen €) erhöht. Das EBITDA, also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, stieg auf 960 Millionen € (2007: 811 Millionen €). Die konsolidierte Umsatzrendite (EBIT-Marge) belief sich auf 26,9 % (2007: 25,2 %) und der ROCE (Return On Capital Employed) lag bei
34,5 % (38,4 %).

Belegschaftszahl gestiegen – Ausbildungsniveau angehoben

Die gesamte Belegschaft am Standort Dillingen ist mit 5 322 Mitarbeitern am Ende des Jahres gegenüber dem Vorjahr um 1,7 % gestiegen (31.12.2007: 5 233 Mitarbeiter). Diese Mitarbeiter waren bei der Dillinger Hütte selbst, bei der Zentralkokerei Saar GmbH und bei der ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH tätig. In der Dillinger Hütte Gruppe sind insgesamt 8 485 Mitarbeiter beschäftigt (2007: 8 278). In 2008 hat die Dillinger Hütte die Zahl der Neu-Auszubildenden um 25 % auf 96 Auszubildende erhöht. Damit befinden sich zurzeit insgesamt 290 junge Menschen in einer qualifizierten Erstausbildung (2007: 274).

Verstärkte Investitionstätigkeit

Um ihre Technologiekompetenz weiter auszubauen, investiert die Dillinger Hütte kontinuierlich in die Optimierung und Modernisierung ihrer Anlagen und Prozesse. In 2008 lagen die Gesamtinvestitionen der Dillinger Hütte mit 122 Millionen € wiederum deutlich über dem Vorjahreswert (79 Millionen €). Darüber hinaus wurden in 2008 bei den beiden Tochtergesellschaften ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH und Zentralkokerei Saar GmbH (jeweiliger Anteil DH: 50 %) am Standort Dillingen umfassende Investitionen in Höhe von weiteren 111 Millionen € (Vorjahr: 65 Millionen €) durchgeführt, die die Dillinger Hütte entsprechend ihrem Anteil an diesen Gesellschaften zur Hälfte trägt. Diese Summen sind Teil des von 2007 bis 2011 laufenden Investitionsprogramms in Höhe von insgesamt rund 530 Millionen €, die den Standort Dillingen für die Zukunft stärken.

Schwieriges Jahr 2009 für die Dillinger Hütte Gruppe

Im Unterschied zu den übrigen Stahlherstellern in Europa konnte die Dillinger Hütte auch im letzten Quartal 2008 und im ersten Quartal 2009 voll durchproduzieren. Die ersten drei Monate des Jahres 2009 waren weiterhin von einer guten Beschäftigung mit entsprechend guter Auslastung der Anlagen geprägt. Die Folgen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise werden allerdings auch bei der Dillinger Hütte ab dem zweiten Quartal deutlich zu spüren sein und werfen für den weiteren Jahresverlauf große Unsicherheiten auf. In diesem Umfeld wird das Unternehmen ab dem zweiten Quartal Produktionsanpassungen vornehmen. Insgesamt ist für 2009 bei der Dillinger Hütte und ihren Tochtergesellschaften aus heutiger Sicht mit deutlichen Rückgängen beim Auftragseingang, der Kapazitätsauslastung, der Umsatzentwicklung und den Finanzergebnissen zu rechnen. Aufgrund der konsequenten strategischen Ausrichtung als Premiumanbieter im weltweiten Grobblechmarkt mit hochspezialisiertem Produktmix sowie als weltweit anerkannter Lieferant von Röhrenblechen für einen zukunftsträchtigen Energiemarkt sieht sich die Dillinger Hütte gut gewappnet und vorbereitet, um auf ein äußerst schwierigeres Marktumfeld entsprechend flexibel reagieren und profitabel wirtschaften zu können. Deshalb wird auch für 2009 von einem positiven Ergebnis ausgegangen.