Dillinger Hütte: 2007 bestes Jahr der Unternehmensgeschichte

Das Geschäftsjahr 2007 der Dillinger Hütte war erneut von Rekorden und der Verbesserung aller wichtigen Kennzahlen geprägt. Der Umsatz ist kräftig um 15,9 % auf 2,6 Milliarden € gestiegen. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) hat sich auf 558 Millionen € (Vorjahr: 455 Millionen €), das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) auf 493 Millionen € (Vorjahr: 401 Millionen €) erhöht. Die Dillinger Hütte verzeichnete eine hohe Nachfrage aus allen Kundensegmenten nach ihren beiden Hauptproduktgruppen, Rohr- und Normalbleche, so dass alle Anlagen durchweg an der Kapazitätsgrenze ausgelastet waren. „2007 ist das bislang beste Jahr der Unternehmensgeschichte der Dillinger Hütte. Dies gilt sowohl für die erzeugten Mengen in allen Produktionsstufen als auch für die erzielten Umsätze und Ergebnisse. Die Fokussierung unserer Strategie auf einen immer anspruchsvolleren Produktmix mit vermehrt höherwertigen und komplexeren Güten zahlt sich aus“, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Paul Belche anlässlich der Jahrespressekonferenz. „Die Dillinger Hütte ist dank dieser erfolgreichen Strategie sowie der hohen Kompetenz und der großen Leistungsbereitschaft ihrer Mitarbeiter auch für die Zukunft gut aufgestellt.“

Kräftige Nachfrage nach Grobblechen

Die weltweite Nachfrage nach Grobblechen bewegte sich in 2007 konstant auf einem sehr hohen Niveau. Vor allem die Grobblech verarbeitenden Unternehmen, die direkt der Energiebranche zuzurechnen sind – wie die Gas- und Ölindustrie – sowie die Verarbeiter, die als Zulieferer für diese Branche arbeiten – wie der Kessel- und der Druckbehälterbau oder der Maschinenbau – trieben die Nachfrage kräftig an. Wie bereits im Vorjahr haben die Importmengen aus Drittländern und insbesondere aus China drastisch zugenommen. Auf dem europäischen Markt gaben dadurch die Preise für einfache Grobblechgüten spürbar nach. Im Marktsegment der Spezialitäten, d. h. der höherwertigen Güten, bei denen es teilweise Lieferengpässe gab, blieben die Preise auf hohem Niveau stabil.

Zweistelliger Umsatzzuwachs

Die Produktionsleistung der Walzwerke in Dillingen und in Dunkerque, bei der 100%igen Tochtergesellschaft GTS Industries S. A., erreichte mit 2,388 Millionen Tonnen ein Rekordniveau, das um 3,2 % über dem Vorjahresniveau (2,258 Millionen Tonnen) lag. Insgesamt hat die Dillinger Hütte 2,307 Millionen Tonnen Grobbleche versandt gegenüber 2,235 Millionen Tonnen im Vorjahr, wobei der Absatz hochwertiger Güten sowohl bei den Normalblechen als auch bei den Rohrblechgüten ausgebaut werden konnte. Aufgrund dieser Mengensteigerungen und der erzielten besseren Erlöse verzeichnete die Dillinger Hütte einen zweistelligen Zuwachs ihrer Umsatzerlöse auf rund 2,6 Milliarden € (2006: 2,3 Milliarden €).

Ergebnisse auf Rekordniveau

Wie bereits im Vorjahr hat die Dillinger Hütte Bestmarken bei ihren Ergebnissen trotz weiterhin hohen Aufwendungen für Rohstoffe erzielt. Das EBIT hat sich nach der Verdopplung im Vorjahr nochmals um 22,9 % auf rund 493 Millionen € (2006: 401 Millionen €) erhöht. Das EBITDA, also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, stieg auf 558 Millionen € (2006: 455 Millionen €). Die Umsatzrendite (EBIT-Marge) belief sich auf 24,1 % (2006: 22,5 %) und der ROCE (Return On Capital Employed) lag mit 44,7 % um 0,5 %-Punkte über dem bereits sehr hohen Vorjahreswert (44,2 %).

Konstante Belegschaftszahl - Hohes Ausbildungsniveau

Die gesamte Belegschaft am Standort Dillingen blieb mit 5 233 Mitarbeitern am Ende des Jahres nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr (31.12.2006: 5 231 Mitarbeiter). Diese Mitarbeiter waren bei der Dillinger Hütte selbst, bei der Zentralkokerei Saar GmbH und bei der ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH tätig. Darüber hinaus waren bei GTS Industries S. A. in Dunkerque 618 Mitarbeiter beschäftigt (31.12.2006: 622). Auch im Jahr 2007 hat die Dillinger Hütte ihr Ausbildungsengagement mit insgesamt 274 Auszubildenden (2006: 287) auf dem hohen Niveau der vergangenen Jahre gehalten. Insgesamt 76 Auszubildende (2006: 68) wurden in 2007 in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen. 2007 konnten spürbare Erfolge bei der Verbesserung der Arbeitssicherheit verbucht und mit 33 meldepflichtigen Unfällen der niedrigste Unfallstand in der Geschichte des Unternehmens erzielt werden (2006: 55).

Verstärkte Investitionstätigkeit

Um ihre Technologiekompetenz weiter auszubauen, investiert die Dillinger Hütte kontinuierlich in die Optimierung und Modernisierung ihrer Anlagen und Prozesse. In 2007 lagen die Gesamtinvestitionen der Dillinger Hütte mit 79 Millionen € deutlich über dem Vorjahreswert (66 Millionen €). Darüber hinaus wurden in 2007 bei den beiden Tochtergesellschaften ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH und Zentralkokerei Saar GmbH (jeweiliger Anteil DH: 50 %) am Standort Dillingen umfassende Investitionen in Höhe von weiteren 65 Millionen € durchgeführt, die die Dillinger Hütte entsprechend ihrem Anteil an diesen Gesellschaften zur Hälfte trägt. Diese Summen sind Teil des seit 2007 laufenden Investitionspakets in Höhe von insgesamt rund 500 Millionen €, die den Standort Dillingen für die Zukunft stärken.

Positiver Ausblick 2008

Die Dillinger Hütte ist mit einer starken Auslastung an den Kapazitätsgrenzen aller Produktionsanlagen in das neue Geschäftsjahr gestartet. Die Nachfrage bewegt sich auf dem hohen Niveau von 2007, und alle Kundensegmente des Unternehmens fragen derzeit sehr große Mengen an hochwertigen Grobblechen nach. Besonders lebhaft ist die Aktivität in den Bereichen Maschinenbau, Stahlbau, Bauindustrie und in der Energiebranche. Die für 2008 angekündigte drastische Erhöhung der Erzpreise führt zu einer wesentlichen Verteuerung der Produkte. Das Unternehmen hat entsprechend Preiserhöhungen vorgenommen und weitere Anpassungen angekündigt. Die Geschäftserwartungen der Dillinger Hütte als Nischenproduzent mit hochspezialisiertem Produktmix und als Lieferant von Röhrenblechen für einen boomenden Energiemarkt sind für 2008 insgesamt positiv einzuschätzen, und das Unternehmen geht von guten Umsatzerlösen und Ergebnissen aus.